Moin zusammen,

ausnahmsweise bin ich mal hier Unterwegs anstelle von [email protected]
Denn es würde mich mal interessieren, was ihr von einer Kennzeichenpflicht für Fahrräder halten würdet. Der Gedanke dazu kommt mir immer mal wieder, vor allem wenn ich die Satirischen Anti-Kommentare zu dem Thema sehe.

Persönlich fände ich die Idee eigentlich nicht schlecht - Eine Nummer beantragen (am besten Online), sich das Kennzeichen machen lassen und dann am Fahrrad Montieren. Dabei geht das Kennzeichen auf den Halter, nicht das Fahrzeug. Das wäre damit also eine Einmalanschaffung, die man beim nächsten Fahrrad einfach wiederverwenden könnte. Würde auch keinen Aufwand für Ummeldungen o.ä. generieren.

Damit könnte man auch Radfahrer melden, die Mist machen und besser Nachverfolgen. Als Radfahrer sehe ich leider oft andere Radfahrer, die sich einfach nicht an die Regeln halten - Auf dem Bürgersteig fahren, über rote Ampeln fahren, in die falsche Richtung fahren, in Fußgängerzonen ohne Freigabe für Fahrräder fahren, durch die Spielstraße mit dem Rennrad knallen, usw.
Das ergibt Kritik an Radfahrern generell. Denn, wenn die Leute einfach machen können, was sie wollen, ohne eine Strafe zu erwarten, ists ihnen halt egal.
Und warum sollte ein Fahrrad kein Kennzeichen brauchen, wenn selbst mein 25km/h Mofa sowas braucht, oder ein elektrischer Tretroller? Jeder hat sich im Straßenverkehr an die Regeln zu halten, und die Nachverfolgbarkeit von Fahrzeugen ist hier ein wichtiger Schritt.

Dagegen könnte man natürlich den zusätzlichen Aufwand oder Privatsphäre halten. Den ersten ists meiner Meinung nach jedoch wert und das zweite ist eher ein nicht-Argument, da es bereits viele Transportmittel mit Kennzeichen gibt. Und theoretisch sollte auch nur der Staat den Zusammenhang zwischen Kennzeichen und Halter ermitteln können.

Wie seht ihr das? Bin ich hier allein mit meiner Meinung (wie es mir oft scheint), oder gibts da vielleicht einen gewissen Konsens?

Edit: Jemand konnte mich umstimmen

  • @[email protected]
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    172 years ago

    Ich sehe aktuell den nutzen nicht. KFZ-Kennzeichen sind nützlich, weil parkende Autos dadurch identifiziert werden können. Wie oft wäre das bei Fahrrädern tatsächlich nützlich? Außerdem ermöglichen Sie automatische Radar- und Abstandskontrollen, bei denen dadurch eine Verbindung zum Besitzer hergestellt werden kann. Das existiert für Fahrräder nicht. Deshalb sehe ich aktuell keinen Nutzen außer dem guten Gefühl, dass Fahrradfahrer identifizieren könnte.

  • @[email protected]
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    522 years ago

    Kriegen Fußgänger dann auch ein Kennzeichen damit man sie anzeigen kann wenn sie die rote Ampel überqueren?

    • @[email protected]OP
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      122 years ago

      War irgendwie klar, dass das Gegenargument kommt: Es ist etwas schwierig an einem Menschen dauerhaft ein Kennzeichen zu befestigen. Ist auch eine Realitätsferne Idee. Fahrräder sind zudem auch sehr viel “stärkere” Teilnehmer - Mehr Energie, mehr Geschwindigkeit, mehr Unfallpotenzial.

      • @[email protected]
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        82 years ago

        Meines Erachtens hast du die falsche Sicht auf die Dinge. Löse dich vom verwendeten Verkehrsmittel und suche die Schuld / den Auslöser beim Menschen - und dann ist es egal ob da ein Auto / E-Scooter / Fahrrad etc. im Spiel ist.

        • @[email protected]OP
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          42 years ago

          Klar, wer Assi aufm Fahrrad ist, ist vermutlich auch Assi im Auto oder aufm Roller. Aber leider ists nicht realistisch möglich Personen mit einem Kennzeichen zu markieren. Daher muss man auf die Fortbewegungsmittel gehen.

          • @[email protected]
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            2 years ago

            Klar, wer Assi aufm Fahrrad ist, ist vermutlich auch Assi im Auto oder aufm Roller

            Jain.

            Natürlich mag es sein, dass jemand, der ein Vollhorst im Auto ist, auch ein Vollhorst auf dem Fahrrad ist. In der Regeln nutzen aber Menschen einfach die Infrastruktur, die bereitgestellt wird und zwar genau so, wie sie bereitgestellt wird. So kann man einem Autofahrer, der sich auf einem vierspurigen Innenstadtring mit hinter Gestrüpp und Zäunen weggesperrtem Nichtautoverkehr nicht sklavisch an die 50 hält genausowenig einem Vorwurf machen, wie einem Radler, auf dem linksseitigen Radweg fährt, um selbigen Ring nicht zweimal überqueren zu müssen oder einem Fußgänger, der über eine rote Ampel geht.

            Der Punkt ist: Verkehrsregeln gibt es nur, um den Fluss des Autoverkehrs zu optimieren. Und da kommen wir zum Kern des Problems: Wer definiert, was “Assi auf dem Fahrrad” ist? Der Autofahrer anhand seiner Regeln. Aber das ist völlig absurd. Man könnte stattdessen innerstädtisch alle Regeln abschaffen und ersetzen durch drei Regeln:

            1. Fuß vor Fahrrad, Fahrrad vor Auto
            2. rechts vor links
            3. vorne vor hinten

            Man braucht keine Ampeln mehr, keine Schilder, keine Fahrtrichtungen nichts und es gibt plötzlich das Phänomen, das du mit “Assis auf dem Fahrrad” beschreibst, nicht mehr.

      • @[email protected]
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        92 years ago

        Es ist etwas schwierig an einem Menschen dauerhaft ein Kennzeichen zu befestigen.

        Man könnte auch Gesichtserkennung nutzen, oder Funkzellenabfragen. Glaub in China wird das scho e weng geprobt um Leuten Bußgeld für’s über rot laufen zu geben.

        Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten…

      • @[email protected]
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        442 years ago

        Fahrräder sind zudem auch sehr viel “stärkere” Teilnehmer - Mehr Energie, mehr Geschwindigkeit, mehr Unfallpotenzial.

        Du bist intellektuell fast angekommen: Der Punkt ist nämlich, dass Fahrräder eben nicht sehr viel gefährlicher sind, als Fußgänger und zwar gerade wenn man sie mit Autos vergleicht. Außerdem sind Fahrräder genau wie Fußgänger flüssige Verkehrsmittel und hochgradig agil, wohingegen Autos so behäbig sind, dass sie unfähig sind von alleine zu fließen und stattdessen strikte Regeln von außen brauchen.

        • @[email protected]OP
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          Deutsch
          82 years ago

          Aber warum würde das gegen eine Kennzeichnung sprechen? Klar sind die Teile weniger gefährlich asl Autos. So sind aber auch Tretroller und Mofas (v.a. die älteren die einfach ein Fahrrad mit Zweitakter sind) und es wird trotzdem ein Kennzeichen benötigt. Auch wenn das Hauptsächlich durch die Versicherung zustande kommen, zeigt das ja, dass auch hier ein gewisser grad der Nachverfolgbarkeit gewünscht ist.

          Und in diesem Kontext finde ich den Ausschluss von Fahrrädern zu dem Verfahren sehr eigenartig. Es wird ja auch erkannt, dass kleinere agilere Fahrzeuge trotzdem ein Gefahrenpotenzial darstellen können.

          Das Argument könnte man also auch etwas umdrehen und Fragen “Sollte dann also alles, was kleiner oder agiler ist ohne Kennzeichen Fahrbar sein?”. Aber das würde das Argument wohl Ab-Absurdum führen.

          • Johanno
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            Deutsch
            122 years ago

            Hier geht’s um die Frage ob man seine Anonymität gegen die allgemeine Sicherheit tauschen möchte. Im Grunde gibt es seit Jahren die selbe Diskussion für das Internet. (sollte man nicht jeden Internetnutzer per Kennzeichen eindeutig identifizieren können?)

            Man könnte durch eine Kennzeichnung von Fahrradfahrern oder Leute im Internet die rate der Verbrechen/Verstöße reduzieren, aber dafür würde man Teile seiner Privatsphäre und Anonymität aufgeben. Beim Auto ist es wohl so, dass die Gefahr durch das Auto selbst oder den Fahrer größer ist als das Fahrzeug zu Kennzeichen, die Polizei kann dann den Besitzer auch ermitteln wenn dieser abhaut.

            Beim Fahrrad hingegen ist es nicht nötig, da man mit dem Fahrrad nicht so leicht flüchtet. Hier gibt es Alternativen zur Kennzeichnung.

          • federalreverse-old
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            2 years ago

            Es wird ja auch erkannt, dass kleinere agilere Fahrzeuge trotzdem ein Gefahrenpotenzial darstellen können.

            Spielst du hier auf E-Tretroller an? Da verstehe ich die Nummernschild-Pflicht auch nicht. Die Dinger haben ein großes Eigengefährdungspotential, aber kein besonders krasses Fremdgefährdungspotential.

          • @[email protected]
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            142 years ago

            Das Argument könnte man also auch etwas umdrehen und Fragen “Sollte dann also alles, was kleiner oder agiler ist ohne Kennzeichen Fahrbar sein?”. Aber das würde das Argument wohl Ab-Absurdum führen.

            Wieso ist das absurd? Von mir aus können wir gerne Kennzeichen, Helmpflicht und Kfz-Versicherung für Mofas abschaffen.

            • @[email protected]OP
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              22 years ago

              Könnte man auch machen. Die Frage ist nur: Würde es in der Praxis die Situation wirklich verbessern?

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    52 years ago

    ich seh christian und andreas schon mit eurozeichen in den augen 🤑

    meinetwegen ok; fürchte aber, dass da früher oder später jemand ordentlich dran verdienen will, wenn die infrastruktur mal steht…

    • @[email protected]OP
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      12 years ago

      Solange man nur eine Kennzeichennummer zugewiesen werden muss, kann das Kennzeichen selbst ja gekauft werden wo man will. Klar könnte es zu Kosten für die zuweisung kommen, aber das wäre nicht wirklich das Ziel.

  • @[email protected]
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    29
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    2 years ago

    War letztens in den Niederlanden und hatte das Gefühl, dass dort viel chaotischer gefahren wird als hier. Wenn man Klimabedingt das Fahrrad vorran bringen will, ist es meiner Ansicht nach der falsche Ansatz mehr Restriktionen und eine höhere Einstiegshürde einzubauen. Kontrollieren kann entsprechendes Personal einen Fahrradfahrer auch so. Eine verbesserte Infrastruktur würde denk ich auch zu weniger Verstößen führen und könnte gleichzeitig noch den Umstieg beschleunigen.

    Ich bin auch generell gegen eine extreme Überwachung vom Staat. Bei Autos halte ich Kennzeichen trotzdem für Sinnvoll, weil falscher Umgang schnell tödliche Folgen für unbeteiligte haben kann.

    • @[email protected]OP
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      32 years ago

      Ja, es würde leider mehr Hürden bedeuten. Aber es ginge auch um die Nachverfolgbarkeit. Klar kann man theoretisch an Problemstellen Polizei abstellen. Aber dafür ist auch einfach irgendwo nicht das Personal da. Zudem könnte man auch als Normalbürger eine Anzeige machen. Das muss nicht immer zu was führen, aber wenn jemand mal öfters gemeldet wird, wird man da vielleicht auch mal hinten dran sein.

      Zum Argument mit den Autokennzeichen: Auch ein Fahrrad kann bei falschem Umgang zu (schweren) Verletzungen führen. Wenn da mal jemand mit 20 oder 30 Sachen umgefahren wird, ist das auch nicht schön. Natürlich ist ein Fahrrad agiler als ein Auto und damit trotzdem weit ungefährlicher. Trotzdem auch nicht ohne Gefahr.

      • @[email protected]
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        62 years ago

        Aber dafür ist auch einfach irgendwo nicht das Personal da.

        Und woher soll das kommen um die dann die höhere Zahl von Anzeigen zu bearbeiten?

        Trotzdem auch nicht ohne Gefahr.

        Naja, ungefährlich ist nichts, besonders im Verkehr. Dort geht auch für die Radfahrer die größte Gefahr von Kraftfahrzeugen aus. Weniger Gefährlich wäre bessere Infrastruktur für die Radfahrer. Dass würde die Sicherheit von Fußgängern als auch die der Radfahrer erhöhen. Unter diesen Umständen wäre sogar eine entsprechende Steuer denkbar. Aber dafür müsste es erst mal eine breite Unterstützung dafür geben. Statt dessen plant z.B. die Hauptstadt gerade das genaue Gegenteil.

  • @[email protected]
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    26
    edit-2
    2 years ago

    Ich finde die Idee nicht gut, da es eine zusätzliche Hürte für mehr Fahrradfahren wäre. Die meisten Leute halten sich meines Erachtens an sinnvolle Regeln. Für mich wäre es ähnlich dem Führerschein für Multicopter, der eingeführt wurde, weil einige (Schimpfwort hier eintragen) massiv Unsinn machten und nun dürfen alle dafür büßen.

    Überspitzt könnte man auch sagen: “Wo soll das enden? Fahrräder für Kleinkinder mit Kennzeichen? Fußgänger mit Kennzeichen (benehmen sich ja auch mal daneben)?” …

    EDIT: meintest Du eigentlich Fahrräder allgemein, oder nur mit Motor?

    • @[email protected]OP
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      22 years ago

      Ja, es ist leider so, dass der (hoffentlich kleine) Anteil an “Kampfradlern” hier die meisten Probleme macht. Aber ich weiß nicht, ob ich den geringen Zusatzaufwand als Strafe ansehen würde. Die Idee wäre ja, einmal im Leben die Nummer zu beantragen. Das sollte vernachlässigbar sein. Falls das physikalisch Schild wegkommt (z.B. Diebstahl), kann man sich auf vielen Webseiten einfach neue machen lassen, die dann meist in ein bis zwei Tagen da sind.
      Wenn wirs Online hinbekommen (*schaut auf ePerso*), ist selbst die Beantragung eine Sache von Minuten.

      Ich finde an der Stelle den Strohmann mit dem “Fußgänger mit Kennzeichen” immer etwas schade. Ich bin mir recht sicher, dass wenn es aktuell keine Autokennzeichen geben würde diese Konversation auch dort enden würde. Man versucht die Idee durch unpraktische und Unrealistische Zukunftsvisionen ins Lächerliche zu ziehen.

      Fahrräder sind schneller unterwegs als einige andere Verkehrsmittel mit Kennzeichen (z.B. Tretroller oder Mofas), aber haben aus irgendeinem Grund einen eigenen Standard.

      Zum Edit: Der Gedankengang basierte auf Fahrrädern ohne Motor, sollte aber auch für die mit Motor gelten aus meiner Sicht.

      • @[email protected]
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        9
        edit-2
        2 years ago

        Ja, es ist leider so, dass der (hoffentlich kleine) Anteil an “Kampfradlern” hier die meisten Probleme macht.

        Und wie groß sind diese Probleme wirklich? So im Vergleich mit den Verletzungen und Todesfällen durch unvorsichtige oder rücksichtslose Autofahrer. Oder den Verkehrsbehinderungen durch falsch abgestellte Autos.

        Und der polemische Begriff des “Kampfradlers” kommt in meinen Augen vor allem davon, dass in Deutschland einerseits an vielen Orten keine brauchbare exklusive Fahrradinfrastruktur existiert, und andererseits Autofahrer wie Fußgänger den Anspruch erheben, dass die Straße bzw der Gehsteig gefälligst ihnen allein zusteht und Fahrräder (und Tretroller, auch so ein Hassobjekt) da nichts zu suchen haben. Anstatt brüderlich zu teilen, hütet jeder Verkehrsteilnehmer eifersüchtig seinen Teil der Verkehrsfläche als exklusives Territorium, und die Habenichtse, an die man damals, als die Städte ihre jetztige Form erhielten, nicht gedacht hat, werden schon nur dadurch, dass sie überhaupt existieren, als Störenfriede gesehen.

        EDIT:

        Aber ich weiß nicht, ob ich den geringen Zusatzaufwand als Strafe ansehen würde.

        Dass du es nur als kleinen Aufwand empfindest, heißt nicht, dass alle Anderen das auch so sehen, und gerade Radfahrer sind offensichtlich sehr empfindlich auch gegen vermeintlich “geringen” Aufwand, wie man zB daran sieht, dass eine Helmpflicht über all dort, wo sie eingeführt wurde, das Radfahren massiv unattraktiver gemacht hat.

        • @[email protected]OP
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          Deutsch
          22 years ago

          Zum ersten Teil: Ich würde mal ganz Faul auf diesen Kommentar verlinken, da es in die selbe Richtung geht.
          Und ja, die Fehlende Radinfrastruktur ist ein großes Problem. Mir geht es aber aktuell eher um die Sachen außerhalb des Fahrrad vs. Auto beef.

          Dass du es nur als kleinen Aufwand empfindest, heißt nicht, dass alle Anderen das auch so sehen, und gerade Radfahrer sind offensichtlich sehr empfindlich auch gegen vermeintlich “geringen” Aufwand, wie man zB daran sieht, dass eine Helmpflicht über all dort, wo sie eingeführt wurde, das Radfahren massiv unattraktiver gemacht hat.

          Ja, der Empfundene Aufwand ist unterschiedlich. Aber alles benötigt etwas Aufwand und ein einmaliger Aufwand muss dann leider in Kauf genommen werden. Gibt es schon für so vieles. Ich könnte jetzt ganz böse sagen “Als Fußgänger musst du auch Klamotten kaufen.”.

          • @[email protected]
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            Deutsch
            72 years ago

            Mir geht es aber aktuell eher um die Sachen außerhalb des Fahrrad vs. Auto beef.

            Dass angebliche “Kampfradler” ein Problem wären, das irgendeiner Maßnahme bedürfe, ist aber ein Narrativ, das genau aus dieser Debatte stammt.

            die Fehlende Radinfrastruktur ist ein großes Problem

            Nein, das große Problem ist, dass viele Deutsche offenbar nicht zivilisiert damit umgehen können, dass die Infrastruktur an manchen Stellen suboptimal ist. Klar kann man das an vielen Orten lösen, indem man die Infrastruktur verbessert, und meistens wäre das in der Tat auch eine Verbesserung für alle, aber Radfahren muss in meinen Augen auch da möglich sein, wo es (noch) keine Radwege gibt, und da braucht es halt gegenseitige Rücksichtnahme.

            und ein einmaliger Aufwand muss dann leider in Kauf genommen werden

            Warum sollte ich einen unnötigen Aufwand in Kauf nehmen “müssen”, nur weil du der Meinung bist, es sei doch gar nicht so schlimm.

            Ich könnte jetzt ganz böse sagen “Als Fußgänger musst du auch Klamotten kaufen.”.

            Und als Radfahrer muss ich ein Rad kaufen. Das ist schon genug Aufwand.

      • @[email protected]
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        Deutsch
        52 years ago

        Kampfradler hier. Ich habe noch nie jemanden gefährdet muss aber täglich ne Vollbremsung machen weil Autofahrer nicht in der Lage sind richtig abzubiegen.

        Welche Probleme mache ich denn als Kampfradler?

      • @[email protected]
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        Deutsch
        4
        edit-2
        2 years ago

        Falls das physikalisch Schild wegkommt (z.B. Diebstahl), kann man sich auf vielen Webseiten einfach neue machen lassen, die dann meist in ein bis zwei Tagen da sind.

        Und der Dieb kann dann einfach auch mein Schild benutzen und potenzielle Verstöße sind dann mein Problem? Wenn es schon eine Registrierung gibt, sollte diese doch so ausgestaltet sein, dass sie auch eindeutig ist und Diebstahl oder Verlust eben nicht zu mehrfachen Vorkommen dieser führt.

  • @[email protected]
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    fedilink
    Deutsch
    572 years ago

    Bin ich komplett gegen. Autos sind viel gefährlicher und die Verstöße werden jetzt schon kaum geahndet (und wenn doch sind die Strafen lächerlich gering). Vielleicht sollten wir eher da mal ansetzen anstatt die offensichtlich jetzt schon zu dünnen Ressourcen dafür aufzuwenden ein paar mehr Radfahrer dranzukriegen, von denen eine deutlich geringere Gefahr ausgeht.

    • Treczoks
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      82 years ago

      Autos sind viel gefährlicher

      Das alte, dumme Argument. Leider sind zu viele Fahrradfahrer selbstgefährdent. Straßenverkehrsordnung? Rote Ampeln? Scheißegal. Meinst Du etwa, der Autofahrer hätte Spaß daran, Fahrradfahrer über den Haufen zu fahren?

      Wenn ich für jeden Idioten, der sich mit seinem Fahrrad an der Ampel am rechts blinkenden LKW vorbei drängelt einen Euro kriegen würde, könnte ich mir ein E-Auto kaufen.

      Fazit: Autos wären für Fahrradfahrer viel weniger gefährlich, wenn sich die Fahrradfahrer nicht rücksichtslos selber in Gefahr bringen würden.

      • @[email protected]
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        Deutsch
        402 years ago

        der sich mit seinem Fahrrad an der Ampel am rechts blinkenden LKW vorbei drängelt

        Dieses Konzept bezeichnen die Kenner der StVO als “Vorfahrt”.

        Sind Sie als Autofahrer neben einem Fahrrad unterwegs sind und wollen nach rechts abbiegen, dann ist dem Radfahrer unbedingt Vorfahrt zu gewähren. Dies gilt im Übrigen auch dann, wenn Sie die Abbiegestelle kurz vor dem Fahrradfahrer erreichen. In diesem Fall müssen Sie sich per Schulterblick versichern, dass Sie durch Ihr Abbiegen keine Gefahr darstellen. Ansonsten müssen Sie warten und das Fahrrad passieren lassen, bevor Sie abbiegen.

        https://www.arag.de/rechtsschutzversicherung/verkehrsrechtsschutz/vorfahrt/

        Du wirst jetzt wahrscheinlich gegenhalten, dass die schwachen Radler ihre Vorfahrtsrechte in so einer Situation lieber abtreten sollen, wenn sie nicht sterben wollen? - willkommen in der Anarchie.

        • @[email protected]
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          Deutsch
          22 years ago

          Du wirst jetzt wahrscheinlich gegenhalten, dass die schwachen Radler ihre Vorfahrtsrechte in so einer Situation lieber abtreten sollen, wenn sie nicht sterben wollen?

          Nostradamus, bist du’s ;-)

        • Treczoks
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          32 years ago

          Quatsch. Totaler Quatsch. Was hat “ich bin so blöd und parke mich selber in den toten Winkel eines abbiegenden LKW” mit “Vorfahrt” zu tun? Das ist das bloße Schreien nach “Ich will mein weißes Fahrrad!”.

          • @[email protected]
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            Deutsch
            162 years ago

            Schon seit 2009 sind LKW mit totem Winkel neben dem Fahrzeug nicht mehr StVZO konform. Bei korrekt eingestellten Spiegeln sind alle im Bild farbig hervorgehobenen Bereiche einsehbar

            Ob der LKW Fahrer natuerlich auch alle Spiegel benutzt beim Abbiegen steht auf einem anderen Blatt. Aber wenn ein Radweg parallel zur Strasse verlaeuft dann muesste ein LKW entsprechend langsam abbiegen, dass er jederzeit anhalten kann, wenn doch ein Fahrradfahrer kommt.

            Quelle fuer das Bild: https://trans.info/de/korrekte-spiegeleinstellung-beim-lkw-hilft-leben-zu-retten-252460

            • @[email protected]OP
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              fedilink
              Deutsch
              22 years ago

              Das Problem hier ist:

              1. Die Spiegel müssen korrekt eingestellt sein
              2. Der Fahrer muss alle Spiegel prüfen
              3. Damit der Fahrer überhaupt 2. macht, muss er sich denken, dass sich seit der letzten Prüfung was geändert hat

              Als Radfahrer halte ich mich absolut fern von LKWs. Lieber rechts hintendran stehen und die Fahren lassen, alles andere ist viel zu Gefährlich. Wenn der Überarbeitet Fahrer, der jetzt bei Fahrtstunde 12 ist, mal nicht richtig schaut bin ich sonst tot :)

              • @[email protected]
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                fedilink
                Deutsch
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                edit-2
                2 years ago

                Mache ich nicht anders. Mir geht nur dieses Framing, dass die Radfahrer und Fussgaenger schuld sind, die sich in den “toten Winkel” des LKWs begeben haben und der LKW-Fahrer voellig unschuldig ist weil der die gar nicht sehen konnte tierisch auf den Sack. Dieser Unsinn wird ja zum Teil sogar noch von der Polizei in Unfallberichten behauptet. Ich hoffe einfach, dass die EU sich da bald mal entscheidet, Abbiegeassistenten auch verpflichtend nachruesten zu lassen, damit das Problem endlich mal weg ist.

                • @[email protected]OP
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                  fedilink
                  Deutsch
                  12 years ago

                  Ja, der Fahrer hat immer Schuld, wenn die Spiegel nicht richtig geprüft wurden.
                  Aber das macht für dich Praktisch halt keinen Unterschied, wenn dus nicht Überlebst.

                  Abbigeassistent sollte hofentlich das meiste Abwenden können. Aber cih kann mir auch gut vorstellen, dass der bei weitem nciht Überall nachgerüstet wird und die Transportunternehmen damit Geld sparen wollen. So nach dem Motto “Wenn die Strafen dafür günstiger sind als die Umrüstung, wird auf die Strafen gegangen”.

                • @[email protected]
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                  fedilink
                  Deutsch
                  52 years ago

                  Es ist auch ein bisschen ironisch, wenn in einem Faden über Nachverfolgung von Fehlverhalten durch Radfahrer ausgerechnet gesetzeskonformes Verhalten als rücksichtslos gebrandmarkt oder zumindest unpassend gesehen wird.

                  Vom LKW-Fahrer, der hauptberuflich durch die Teilnahme am Verkehr sein Geld verdient, wird hingegen (überspitzt gesagt) nicht mal mehr erwartet, dass er sich mit seinem Arbeitsgerät auseinandersetzt oder die wichtigsten Regeln für seinen Berufsalltag kennt oder einhält.

              • Nobsi
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                fedilink
                Deutsch
                22 years ago

                Och, die Spiegel hab ich nicht richtig eingestellt und ich hab keine Lust meine Spiegel zu prüfen.
                DAS ist für dich ein Argument???
                12 Stunden darf der nicht mal fahren. Das sind alles Sachen die mit Führerscheinentzug enden.
                Fahrlässige tötung ist okay solange man 20 Tonnen stahl bewegt oder was?

          • DerGottesknecht
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            Deutsch
            12 years ago

            Hat dir eigentlich ein Fahrradfahrer die Freundin ausgespannt oder warum hast du so einen unglaublichen Hass auf uns?

            • Treczoks
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              12 years ago

              Ich würde sagen, ich bin früher wahrscheinlich mehr Rad gefahren als die meisten Lautmäuler hier, und habe mich schon damals über die Idioten geärgert, die dafür verantwortlich sind, dass Radfahrer einen schlechten Ruf haben. Die meisten fahren ja ordentlich, aber es gibt halt welche, die besonders negativ auffallen, und ich würde sagen, diese Gruppe wird (leider) immer größer. Und (auch leider) werden diese Deppen aus falsch verstandener Solidarität in Sozialen Netzwerken immer wieder verteidigt, weil es ja vereinigt gegen die bösen Autofahrer geht.

              Auch gestern wieder ein Idiot auf zwei Rädern. Kurvige Straße durch den Wald bergab, Geschwindigkeit (laut meinem Tacho - ich habe hinter ihm Abstand gehalten mit bremsbereitem Fuß, falls er einen Abgang macht) 44km/h, und der Typ hatte keine Hand am Lenker, sondern tippselte auf seinem Handy herum.

          • @[email protected]
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            Deutsch
            82 years ago

            Das ist das bloße Schreien nach “Ich will mein weißes Fahrrad!”.

            Welch Ironie diesen Vorwurf zu bringen, wenn das einzige Argument ist; die Fahrräder sollen sich dem anderen Verkehr unterordnen.

            • Treczoks
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              22 years ago

              Ich rede nicht davon, sich dem anderen Verkehr in irgendeiner Weise “unterzuordnen”. Ich rede nur davon, die Spielregeln (AKA StVO) einzuhalten, und sich nicht durch Übermut oder Dummheit selber in Gefahr zu bringen.

              • @[email protected]
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                Deutsch
                42 years ago

                Wenn die Spielregeln (AKA StVO) ein Vorfahren der Radfahrer vorsehen, halten sich diese mit dem Vorfahren auch an diese.

                Natürlich kann man auch immer Übermut oder die Dummheit vorbringen, das gilt aber mindestens genauso für Auto- und LKW-Fahrer. Wenn also nur von Radfahrern bei gesetzeskonformen Verhalten Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer fordert, erwartet folglich deren Unterordnung.

          • @[email protected]
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            Deutsch
            112 years ago

            Meinst Du etwa, der Autofahrer hätte Spaß daran, Fahrradfahrer über den Haufen zu fahren?

            Das ist das bloße Schreien nach “Ich will mein weißes Fahrrad!“

            Klar, die armen armen Autofahrer, die weder StVO noch StVZO noch § 315c StGB kennen sind die Opfer, die Menschen auf dem Rad haben Spaß daran, getötet zu werden.

            Wie widerlich kann man eigentlich sein?

            Falls du einen hast (ich hoffe inständig, das nicht), gib deinen Lappen bitte bei der nächsten Polizeidienststelle ab, du stellst eine Gefahr für Leib und Leben anderer dar.

      • @[email protected]
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        Deutsch
        32
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        2 years ago

        Wenn ich für jeden Idioten, der sich mit seinem Fahrrad an der Ampel am rechts blinkenden LKW vorbei drängelt einen Euro kriegen würde, könnte ich mir ein E-Auto kaufen.

        StVO § 5 (8):

        Ist ausreichender Raum vorhanden, dürfen Rad Fahrende und Mofa Fahrende die Fahrzeuge, die auf dem rechten Fahrstreifen warten, mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht rechts überholen.

        Wenn der rechts blinkende LKW an der Ampel steht, dann darf sich tatsächlich jeder Idiot mit seinem Fahrrad an dem LKW “vorbeidrängeln.”

        Sagt die StVO.

        • Treczoks
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          42 years ago

          Genau lesen: “Ist ausreichender Raum vorhanden”. Der Typ letztens ist mit dem Reifen am Bordstein und dem Lenker knapp am LKW vorbei. Füße auf dem Boden, weil es für Fahren zu eng war. Wenn das für Dich “ausreichender Raum” ist, kann ich Dir auch nicht helfen.

          • @[email protected]
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            Deutsch
            52 years ago

            Genau lesen: “Ist ausreichender Raum vorhanden”.

            Hab ich sehr genau gelesen. Danke.

            Der Typ letztens ist mit dem Reifen am Bordstein und dem Lenker knapp am LKW vorbei.

            Hättest du vielleicht in deinem Szenario erwähnen sollen, oder?

            Wenn das für Dich “ausreichender Raum” ist, kann ich Dir auch nicht helfen.

            Wenn was für mich ausreichender Raum ist? Eine spezifische Situation in einem Szenario, die du vergessen hat zu erwähnen?

            • Treczoks
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              12 years ago

              Hättest du vielleicht in deinem Szenario erwähnen sollen, oder?

              Das ist - bedauerlicherweise - ein sehr typisches Szenario. Solche Deppen sehe ich mindestens einmal pro Woche.

        • @[email protected]
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          Deutsch
          42 years ago

          Vom Gebrauch dieses Rechts würde ich jedem dringend abraten. Ich weiß auch nicht, was es überhaupt bezwecken soll, im Regelfall werde ich danach von den Fahrzeugen an der Ampel nur nochmal neu überholt - oder beim Rechtsabbiegen übersehen.

          Den Paragraphen sollte man ersatzlos streichen.

          • @[email protected]
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            2 years ago

            Ich weiß auch nicht, was es überhaupt bezwecken soll

            Gerade in Stadten stehen im Berufsverkehr Autos oft im Stau. Wenn es keinen Radweg gibt und man sich mit dem Fahrrad hinten einreiht braucht man dann fuer 500m gerne mal 20 Minuten. Wenn man stattdessen rechts am Stau vorbeifaehrt ist man in maximal 5 Minuten durch.

            Den Paragraphen sollte man ersatzlos streichen.

            Idealerweise wuerden sogar mehr Menschen davon Gebrauch machen. Es ist nur deswegen so risikoreich, weil PKW- und LKW-Fahrer es nicht gewohnt sind, beim abbiegen noch schauen zu muessen ob vielleicht ein Fahrrad kommt, weil es ihnen so selten passiert. Wenn das an jeder Kreuzung nahezu immer der Fall waere wuerde sich alle ziemlich schnell angewoehnen, jedes Mal zu schauen. Noch besser waeren ja ueberall baulich getrennte Radwege, aber ob das zu meiner Lebzeit noch was wird bezweifle ich irgendwie…

            • @[email protected]
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              Deutsch
              22 years ago

              Idealerweise wuerden sogar mehr Menschen davon Gebrauch machen. Es ist nur deswegen so risikoreich, weil PKW- und LKW-Fahrer es nicht gewohnt sind, beim abbiegen noch schauen zu muessen ob vielleicht ein Fahrrad kommt, weil es ihnen so selten passiert.

              Die Fahrradfaher, die an abbiegenden Fahrzeugen vorbeifahren, sind aber außerhalb des Rahmens der StVO. Da ist ja von „wartenden“ Fahrzeugen die Rede. Ein Fahrzeug in Bewegung wartet aber nicht. Insofern darf beim rechts abbiegen kein Fahrzeug auf meiner Spur rechts von mir ebenfalls fahren. Das soll nicht den (rechten) Schulterblick wegreden, der ist aber nicht für dieselbe Spur, sondern für parallel verlaufende Spuren (wie beispielswiese ein getrennter Radweg).

              • @[email protected]
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                2 years ago

                Ja da habe ich mich schlecht ausgedrueckt. Ich meinte schon die Fahrraeder, die waehrend die Ampel noch rot war neben bzw versetzt neben ein Auto gefahren waren. Die kommen ja ueblicherweise nicht schneller als das Auto von der Ampel weg und sind dann waehrend des Abbiegens leicht hinter dem Auto, haben aber trotzdem Vorfahrt.

                • @[email protected]
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                  Deutsch
                  22 years ago

                  Jap, das ist korrekt.

                  Eigentlich albern, das zu antworten, aber ich wollte nicht nichts dazu schreiben.

            • @[email protected]
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              Deutsch
              22 years ago

              Gerade in Stadten stehen im Berufsverkehr Autos oft im Stau. Wenn es keinen Radweg gibt und man sich mit dem Fahrrad hinten einreiht braucht man dann fuer 500m gerne mal 20 Minuten. Wenn man stattdessen rechts am Stau vorbeifaehrt ist man in maximal 5 Minuten durch.

              Genau dann (bei Stau und stockendem Verkehr) darf ich doch aber eh rechts überholen, unabhängig vom Fahrzeug. Gehts da jetzt nur um die Erlaubnis, auf der ‘zwischen den Fahrspuren’ überholen zu dürfen? Wäre es da nicht sinnvoller, beispielsweise das Fahren auf dem Gehweg bei Stau zu erlauben, evt. mit beschränkter Geschwindigkeit?

              • @[email protected]
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                Deutsch
                12 years ago

                Gehts da jetzt nur um die Erlaubnis, auf der ‘zwischen den Fahrspuren’ überholen zu dürfen?

                Nicht zwischen den Spuren, aber eben auf der (schon belegten) rechten Spur ganz aussen.

                Wäre es da nicht sinnvoller, beispielsweise das Fahren auf dem Gehweg bei Stau zu erlauben, evt. mit beschränkter Geschwindigkeit?

                Meiner Erfahrung nach gibt es dann an solchen Hauptverkehrsadern wenn es keinen Radweg gibt auch keinen Fussweg, und falls es einen Fussweg gibt hat der dann meist auch das Zusatzschild “Radfahrer frei” oder er ist gar als gemeinsam genutzter Fuss- und Radweg ausgeschildert. Aber in Ermangelung dieser erlaubt man dann eben das Fahren auf der rechten Spur ganz aussen mit Vorsicht.

              • @[email protected]
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                Deutsch
                32 years ago

                Nein. Du verwechselst § 5 (8) StVO mit § 7 StVO. Letzterer gilt a) nur für Kfz, b) nur für mehrere Fahrspuren, und c) in der Form auch nur außerorts, da man sich innerorts (als Kfz) eh die Spur frei wählen kann.

          • @[email protected]
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            Deutsch
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            2 years ago

            Was das bringen soll? Du musst als Fahrradfahrer nicht erst warten bis alle rechtsabieger weg sind sondern kannst die Kreuzung direkt überqueren. Führt insgesamt zu einem besseren Verkehrsfluss weil mehr Fahrzeuge gleichzeitig die Kreuzung überqueren können.

            Überholt werden sollte eigentlich kein Problem darstellen wenn sich die Autofahrer an die Abstandsregeln halten.

            Wenn mich jemand beim abbiegen übersieht, nachdem er an der Ampel stand und ich rechts-vor ihm stand hat der offensichtlich nicht die Befähigung ein Auto zu führen. Ist in Karlsruhe übrigens so gelöst, dass an vielen Ampeln ohne dedizierten Fahrradstreifen zwei Haltestreifen existieren. Zwischen diesen dürfen Fahrräder auf grün warten was garantiert, dass die Autofahrer dich durch die Frontscheibe sehen können.

            • Treczoks
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              12 years ago

              Was das bringen soll? Du musst als Fahrradfahrer nicht erst warten bis alle rechtsabieger weg sind sondern kannst die Kreuzung direkt überqueren. Führt insgesamt zu einem besseren Verkehrsfluss weil mehr Fahrzeuge gleichzeitig die Kreuzung überqueren können.

              Naja, oder er liegt halt unter’m LKW.

              • @[email protected]
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                Deutsch
                32 years ago

                Joa wenn sich LKWs nicht an die Regeln halten, dann sollte man auch Grüne Ampeln nur sehr vorsichtig überqueren, Parkplätze sollte man allgemein meiden und Autobahnen sind außer sonntags auch unbenutzbar.

                • Treczoks
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                  fedilink
                  32 years ago

                  Ich rede nicht von LKWs die sich nicht an die Regeln halten. Ich rede von Idioten, die sich selbst durch ihr Verhalten gefährden.

                  Einerseits jammern sie, sie seien die Schwächsten Glieder im Verkehr (und vergessen dabei die Fußgänger), verhalten sich aber selber, als wären sie unzerstörbar.

        • @[email protected]
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          Deutsch
          32 years ago

          Wenn der rechts blinkende LKW an der Ampel steht, dann darf sich tatsächlich jeder Idiot mit seinem Fahrrad an dem LKW “vorbeidrängeln.”

          Wenn denn zwischen dem LKW und dem Randstein genügend Platz dafür ist. Und ich persönlich mache das grundsätzlich nur, falls vor dem LKW noch mindestens ein Auto steht, so dass ich bereits auf der Kreuzung bin, wenn der LKW sein Abbiegemanöver beginnt. Die paar Sekunden, die ich später ankomme, wenn ich hinter dem LKW warte, bringen mich auch nicht um.

          • Treczoks
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            32 years ago

            Wenn denn zwischen dem LKW und dem Randstein genügend Platz dafür ist.

            Diese Einschränkung wollen die Radfahrer ja nicht hören. Die haben da eine sehr selektive Wahrnehmung. Der Typ letzte Woche hat die Füße auf den Boden gesetzt, weil die Lücke fürs Fahren zu eng war. Reifen am Bordstein, Lenker knapp am rechts blinkenden LKW vorbei. Von solchen Fahrradfahrern rede ich, wenn ich “Idioten” sage.

            Dass sich die Mehrheit (zum Glück) noch am gesunden Menschenverstand orientiert, verhindert eine Menge Unfälle.

  • @[email protected]
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    Deutsch
    242 years ago

    Nein, erstens nutzlos. Zweitens weil sinnlos Und drittens: wer soll sich darum kümmern? Die Zulassungsstellen? Damit ich beim Fahrradkauf, egal ob gebraucht oder neu auch 4 Wochen auf einen Termin warten darf?

  • @[email protected]
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    Deutsch
    242 years ago

    Wollten wir nicht Bürokratie abbauen statt aufbauen? Wir sollten eher darüber nachdenken die Kennzeichen für alles was unter 50 fährt abzuschaffen.

      • Kalash
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        Deutsch
        32 years ago

        Als Radfahrer sehe ich leider oft andere Radfahrer, die sich einfach nicht an die Regeln halten - Auf dem Bürgersteig fahren, über rote Ampeln fahren, in die falsche Richtung fahren, in Fußgängerzonen ohne Freigabe für Fahrräder fahren, durch die Spielstraße mit dem Rennrad knallen, usw.

        Wurde alles schon gesagt.

  • ardorhb
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    2 years ago

    Allgemein Fahrräder fände ich kritisch. Geht meiner Meinung nach viel zu weit. Aber ein vorgeschriebenes Kennzeichen für alles was nen Motor hat, sei er noch so begrenzt wäre eine Idee mit der ich mich anfreunden könnte.

    Alles was einzig und allein Muskelkraft braucht darf ohne. Würde auch das Problem lösen wo man die Grenze zieht.

    • @[email protected]OP
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      Deutsch
      32 years ago

      Das wäre immerhin eine Konsistente Unterscheidung. Ich weiß aber nicht, ob es komplett sinnvoll wäre. Man könnte auch nach möglichem Schadenspotenzial gehen. Da ist alles, was schwerer oder schneller ist gefährlicher und alles, was leichter und langsamer ist ungefährlicher. Natürlich müsste man dort dann eine Grenze ziehen, ab wann Kennzeichen Sinnvoll sind.

      Persönlich finde ich ein Fahrrad genauso gefährlich wie einen Tretroller - Beide schaffen etwa die gleiche Geschwindelt und wiegen etwa dasselbe. Trotzdem muss eines der beiden Versichert sein und das andere nicht.

  • Muetzenman
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    Deutsch
    5
    edit-2
    2 years ago

    Nein, dann wären Fahräder ja quasi richtige Verkehrsteilnehmer, die sich an die StVO halten müssen. Wo kämen wir hin wenn man fürs Geschwindigkeitüberschreiten geblitzt, oder fürs Falschparken ein Knöllchen bekommt? Ne du, freie Fahrt für freie Bürger, das Fahrrad muss des Menschen rechtsfreier Raum bleiben! /s

  • @[email protected]
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    Deutsch
    72 years ago

    Und warum sollte ein Fahrrad kein Kennzeichen brauchen, wenn selbst mein 25km/h Mofa sowas braucht, oder ein elektrischer Tretroller?

    Ich würde ja den Spieß eher umkehren und sagen, dass das Kennzeichen in diesen Fällen auch überflüssig ist.

    Allgemein muss ich sagen, dass mir deine ganze Argumentation sehr autoritär vorkommt. Auch dass du bei “Radfahrern” offenbar als Erstes an Kampfradler denkst, und dass die bestraft gehören. Und als Schweizer habe ich den Eindruck, dass eine generell autoritäre Einstellung nicht nur hier in der linksökologischen Feddit-Bubble (und davor auf r/de) weitverbreitet ist, sondern auch z.B. bei den ideologisch entgegengesetzten Leitartikeln der FAZ, und ich gelange zum Schluss, dass dies einfach ein grundlegender Mentalitätsunterschied zwischen Deutschen und Schweizern ist.

    • @[email protected]OP
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      Deutsch
      32 years ago

      Ich würde ja den Spieß eher umkehren und sagen, dass das Kennzeichen in diesen Fällen auch überflüssig ist.

      Ginge auch. Ich weiß nur nicht obs besser wäre. Aber wirklich sehen würde man es nur, wenns passieren würde.

      Auch dass du bei “Radfahrern” offenbar als Erstes an Kampfradler denkst, und dass die bestraft gehören.

      Das ist dann falsch rübergekommen. Ich fahre öfters Fahrrad und sehe auch viele, die sich normal an die Regeln halten. Aber mir platzt immer leicht die Hutschnur, wenn ich sehe, wie jemand meint über rote Ampeln fahren zu können, oder sich in der Fußgängerzone/auf dem Gehweg meint sich mit mach 20 an den Fußgängern vorbedrücken zu müssen (Bonuspunkte für geringen Abstand aufgrund hohen Betriebs). Ich finde sowas einfach übermäßig Assi und wäre froh, wenn es irgendwie verfolgt werden könnte.
      Das soll aber nicht heißen, dass ich erwarte, dass es sich hierbei um die Mehrheit der Leute handelt oder es mein erster Gedanke ist. Es bleibt einfach eher hängen. Auch weil ich es nicht haben kann, dass Leute sich im Öffentlichen Raum nicht an die Regeln desselben halten können.

      Allgemein muss ich sagen, dass mir deine ganze Argumentation sehr autoritär vorkommt.

      Ist so eigentlich auch nicht das Ziel gewesen. Wie oben schon geschrieben: Mir gehts generell einfach nur darum, dass es nicht angehen kann, dass sich einige Leute meinen, nicht an die Regeln des Öffentlichen Raumes halten zu müssen. Je nach Empfinden und Erfahrung kann meine Meinung, was man dagegen machen kann, natürlich Autoritär verkommen. Aber es geht mir weniger darum den Leuten zu sagen, was sie dürfen und was nicht, sondern darum, dass die Spielregeln für alle Umgesetzt werden sollten. Natürlich müssen die Regeln dann auch passen und realistisch sein.

      • @[email protected]
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        fedilink
        Deutsch
        32 years ago

        Aber mir platzt immer leicht die Hutschnur, wenn ich sehe, wie jemand meint über rote Ampeln fahren zu können

        Und wie würde eine Kennzeichenpflicht dagegen helfen? Würdest du dir das Kennzeichen merken und die Polizei anrufen deswegen oder wie?

        Meine Einstellung zu Verkehrsregeln ist, dass die strikte Befolgung vor allem für Autos notwendig ist, weil die einfach so ein großes Gefahrenpotenzial haben. Fußgänger und Radfahrer gefährden vor allem sich selbst, da finde ich allgemeine Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme wichtiger als die Befolgung von Regeln. Klar, die Polizei (bzw. Ordnungsamt? KA wer in Deutschland den Verkehr kontrolliert) sieht das normalerweise anders, und darum warte ich persönlich an den Fahrradampeln auch immer brav, weil ich keine Nerven auf eine Diskussion mit einem Gesetzeshüter (oder gar einen Strafzettel) habe. Aber wenn andere Radfahrer das anders sehen und über die rote Ampel fahren, weil ja grad nichts kommt, dann ist das nicht mein Bier, solange sie mich damit nicht gefährden oder behindern.

        • @[email protected]OP
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          fedilink
          Deutsch
          32 years ago

          Natürlich wird dadurch nicht alles perfekt und gut - Im Autoverkehr sieht mans ja auch. Aber wenn da jemand scheiße macht, kann mans immerhin mal melden. Und wenn jemand oft genug gemeldet wurde, hätte das hoffentlich auch folgen. Dass Polizei und Ordnungsamt (Ich glaube das ist fließender vs. ruhender Verkehr) sich nicht richtig Kümmern, kann ich eher weniger als Gegenargument nehmen - Wäre damit halt auch ein Argument gegen Autokennzeichen, oder Kennzeichen generell.

          Aber der Teil hier ist auch der, um den es mir geht:

          und darum warte ich persönlich an den Fahrradampeln auch immer brav, weil ich keine Nerven auf eine Diskussion mit einem Gesetzeshüter (oder gar einen Strafzettel) habe. Aber wenn andere Radfahrer das anders sehen und über die rote Ampel fahren, weil ja grad nichts kommt, dann ist das nicht mein Bier, solange sie mich damit nicht gefährden oder behindern.

          Die Regeln fürn Straßenverkehr gelten halt für dich genauso für mich. Egal welches Transportmittel. Hier kommt vielleicht mein Regelverliebter Allman raus, aber ich finde es einfach nicht okay zu sagen “Mein Modus des Transports nimmt mich von gewissen Regeln aus, weil ich ja X Y”. Ich gehöre aber auch zu der Sorte Mensch, die an leeren, roten Fußgängerampeln wartet. Dass die Verkehrsregeln viel zu stark Richtung Autoverkehr liegen, wäre hier noch was, über das man in dem Kontext reden könnte.

          • @[email protected]
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            fedilink
            Deutsch
            12 years ago

            Und wenn jemand oft genug gemeldet wurde, hätte das hoffentlich auch folgen.

            Hoffentlich nicht. So funktioniert vielleicht das Moderationssystem einer sozialen Plattform, aber nicht ein Rechtsstaat. Die Autokennzeichen sind da, damit man bei einem Unfall mit Fahrerflucht den Verursacher ermitteln kann (falls einer der Zeugen sich das Kennzeichen gemerkt hat). Radfahrer verursachen erstens weniger schwere Unfälle und können sich zweitens (insbesondere nach einem schweren Unfall, der oft auch den Radfahrer in Mitleidenschaft zieht) nicht ganz so schnell vom Tatort entfernen.

            Hier kommt vielleicht mein Regelverliebter Allman raus, aber ich finde es einfach nicht okay zu sagen “Mein Modus des Transports nimmt mich von gewissen Regeln aus, weil ich ja X Y”. Ich gehöre aber auch zu der Sorte Mensch, die an leeren, roten Fußgängerampeln wartet.

            Das darfst du ja gerne machen, wenn es dich glücklich macht (wie gesagt, ich halte mich ja auch an vielen Stellen an Regeln, wo ich sie eigentlich relativ gefahrlos brechen könnte, und andere sie auch tatsächlich brechen), aber warum willst du das den anderen aufzwingen, wenn sie dir damit nicht schaden?