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    fedilink
    111 days ago

    OHB hat 5 SAR-Lupe Satelliten gebaut, Komponenten für die ISS, 14 Galileo-Satelliten, diverse weitere zivile Satellitensysteme (auf Basis einer eigenen modularen Platform). Sie sind einer der größten Zulieferer für das Ariane-Programm sowie für viele andere internationale Programm von SLS bis Gateway. Und dann haben sie auch noch 2 Satelliten für SARah gebaut, bei denen sich wegen eines technischen Defekts die Sensoren nicht korrekt ausfahren lassen.

    Deine Schlussfolgerung: Haha, Deutschland kann es halt eh nicht!

    Und du fragst ernsthaft, wieso dein Kommentar, basierend auf einem gezielt ausgesuchten Einzelfall, den Eindruck vermittelt, dass es dir um ein Narrativ geht?

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      fedilink
      111 days ago

      Hey, na endlich mal ein Beitrag mit Substanz!

      einem gezielt ausgesuchten Einzelfall

      Jep, denn SARah ist meines Wissens nach das aktuellste Projekt, dass die Bundeswehr im Weltraum in Betrieb genommen hat.

      OHB hat […] gebaut

      Jep², OHB hat eine lange und erfolgreiche Geschichte. Darum ist eine 100% Ausfallrate (der erste Satellit stammt von Airbus) in einem Projekt eben auch sehr peinlich.

      Meine Kritik richtet sich auch weniger an die Industrie hierzulande, als an das Beschaffungswesen der Bundeswehr, das es an vielen Stellen scheinbar nicht gebacken bekommt, das zu liefern, was tatsächlich nötig ist.

      Wir lachen über die Russen in der Ukraine, die private Handys zur Kommunikation nutzen, vergessen aber, dass unsere Truppen das bei NATO-Übungen auch schon machen mussten. Dann stellt sich heraus, dass die georderten Funkgeräte nicht in die vorgesehenen Fahrzeuge verbaut werden können.

      Wir versprechen großspurig eine neue Brigade ins Baltikum zu schicken, während sich die Logistiker die Frage stellen, wo sie die benötigte Ausrüstung, geschweige denn die Soldaten zusammenkratzen sollen, denn die Rekrutierung läuft ja auch eher schleppend. Ich wollte mich z.B. über das Bewerbungsportal der Bundeswehr zu Stellen informieren und habe eine Anfrage abgeschickt. Ein Jahr später bekomme ich den automatisierten Hinweis, dass mein Konto im Portal demnächst wegen Inaktivität gelöscht wird.

      Versteh mich nicht falsch, ich bin kein Schwerter-zu-Pflugscharen-Baumknutscher Typ. Ich sehe auch, dass die Bundeswehr Ergebnisse liefern kann, wenn man sie lässt: Wenn das Material da ist, werden bei Übungen gute Ergebnisse im internationalen Vergleich erreicht. Auch im Ernstfall wie z.B. der Evakuierung aus Kabul bei der Flucht beim Rückzug der Amerikaner aus Afghanistan wurde die Planung und Umsetzung der Bundeswehr, die, soweit ich das verstanden habe, die Operation maßgeblich geleitet hat, von den verbündeten Militärs hoch gelobt.

      Solange wir aber nicht den ganzen bürokratischen Wahnsinn angehen und uns auf minimale Verbesserungen wie das Anheben von Limits für Ausgaben ohne Ausschreibungen beschränken, bleibe ich bei meinem Zynismus.