Ich gehe stark davon aus das ich in dieser Community dafür kein positive Reaktion kriegen werde, aber egal.
Wenn ich hier die ganzen Posts und Beschwerden lese werde ich immer ein bisschen verärgert, da konstant auf andere Verkehrsteilnehmer geschissen wird, ohne jemals zu adressieren wie die Mehrheit der Fahrradfahrer sich selber als Verkehrsteilnehmer verhält. Ich fahre sowohl Auto als Fahrrad regelmäßig, und es ist keine Übertreibung wenn ich behaupte das nicht mal 20 Prozent der Fahrradfahrer auf der Strasse sich ordentlich an die Regeln halten. Man fährt über rot, schlängelt sich gefährlich durch Stau, wechselt konstant vom Bürgersteig auf die Strasse so wie es gerade passt, und scheint einfach grundsätzlich das Motto zu haben “ich halte mich an die Gesetze, ausser wenn es gerade doof ist”. Sogar wenn ich mit Freunden Fahrrad fahre, regen die sich immer darüber auf das ich bei rot tatsächlich warte weil es ja “eh egal ist”.
Vieles muss noch getan werden um Städte besser für Fahrräder zu gestalten, und ich bin grundsätzlich pro weniger Autos, aber ein wichtiger Schritt meiner Meinung nach damit Leute anfangen Fahrradfahrer wirklich ernst zu nehmen auf der Strasse, ist wenn diese einsehen das sie keinen Sonderstatus haben nur weil sie ein kleineres und agileres Fahrzeug steuern.
Und damit möchte ich nicht sagen das Autofahrer (und fussgänger) heilige sind. Ich weiss wie gefährlich und idiotisch Menschen sein können, und wie gefährlich es ist nicht die Person in der Tonnenschweren stahlbox zu sein, jedoch bin ich fest davon überzeugt das wenn man ebenbürtig behandelt werden will, man sich auch am die gleichen Regeln halten soll, egal wie nervig das gerade ist. Ich fahre ja auch nicht im Auto über rot nur weil gerade niemand anders an der Kreuzung ist.
Und bevor jetzt Leute kommen die sagen “Aber ich mach das ja nicht”, schön. Trotzdem passiert es vielleicht bei einem von 10 Malen, das ich einen Fahrradfahrer sehe der ordentlich fährt, so selten das ich mich teilweise richtig freue wenn es endlich mal passiert, denn das macht es auch für mich einfacher die Person mit Abstand und Vorsicht zu behandeln, wenn sie sich nicht unvorhersehbar und impulsiv verhält.
Eigentlich verständlich aber man muss es auch Mal anders betrachten. Viele erwähnen ja schon, dass es was anderes ist einen 2 Tonnen Wagen zu fahren als ein Fahrrad, aber worauf ich hinaus will, vorallem weil du “gleiche Regeln” erwähnt hast, ist: Für Fahrradfahrer sollten garnicht die gleichen Regeln gelten (natürlich nur zu einem gewissen Grad). Beispiel Ampel: Ampeln sind eigentlich großteils Autoinfrastruktur. Sie werden meistens nur wegen Autos gebraucht. Interessant ist, dass es in den Niederlanden Kreuzung mit Ampeln gibt in denen nur der Fahrradverkehr in allen Richtungen gleichzeitig grün bekommt, einfach weil eine Ampelregelung bei Fahrrädern oft nicht nötig ist (der Autoverkehr daneben hat dann eine “normale” Ampelschaltung). Weiteres Beispiel: Staus. Staus entstehen durch Autos. Die Autofahrer sind daran schuld. So ist es mit vielen Infrastrukturentscheidungen und Regelungen im Straßenverkehr: Oft nur fürs bzw wegen des Autos da. Persönlich kann ich da den Frust verstehen. Warum sollte man als Fahrradfahrer sich genauso so verhalten müssen wie ein Auto oder in den gleichen Situation stecken, die durchs Auto entstanden sind? Das soll jetzt keine Missachtung rechtfertigen, sondern einfach Mal einen neuen Blickwinkel in die Diskussion packen. Ich persönlich verhalte mich, wenn ich das selbst sagen darf, angemessen als Fahrradfahrer bzw versuche es soweit wie möglich. Bleibe oft an Ampeln oder Staus/stockendem Verkehr mit dem Autos in der Reihe und wenn ich dann Mal nach vorne fahre, dann auf sichere Art und Weise, teilweise rolle ich auch nur mit anschubsen vorbei statt richtig zu fahren. Trotzdem fühle ich mich da oft komisch das zu machen, als würde ich was falsches machen. So sollte es aber ja nicht sein. Warum sollte ich in dem Stau stecken bleiben müssen, der durch die Autofahrer entstanden ist, wenn ich sicher an ihnen vorbei kann? Also 100% gleichsetzten kann man Autofahrer und Fahrradfahrer da eben nicht. Soll jetzt aber nicht heißen, dass Fahrradfahrer sich an nichts zu halten haben. Ich bin lediglich der Meinung, dass man sie nicht mit Autofahrern gleichsetzten sollte und es da angepasste Regelungen geben sollte. Über rote Ampeln fahren heiße ich auch nicht gut. Auch wenn ich es mir manchmal wünschte, dass ich es machen könnte, da ich z.B. gerade Schwung habe und es nun Bergauf geht oder so. Auch an den Fußgängerampeln wo eigentlich keine Kreuzung ist, bleibe ich immer stehen. Dort finde ich jedoch ließe sich super argumentieren für eine Regelung, dass man als Fahrradfahren, wenn sicher, mit angemessener Geschwindigkeit durchfahren dürfte. Naja im Endeffekt heißt es Mal wieder: Wir brauchen viel mehr Fahrradinfrastruktur, müssen weg von autozentrischer Planung und Denkweise in jeglichen Gebieten und angepasste Regelungen wären wohlmöglich auch nicht schlecht.
Ich hab OP hochgewählt. Nicht weil ich denke dass die Aussagen stimmen. Meine Beobachtung als jemand der 98% seiner Wege mit dem Rad oder ÖPNV zurücklegt ist, dass Radfahrende häufig recht unberechenbar für ihre Mitverkehrsteilnehmenden fahren. Ich versuche zu fahren, als hätte ich mehr Blech um mich herum, nehme mir meinen Platz und nutze die komplette Infrastruktur zum Abbiegen, aber ich gebe eben auch deutlich und rechtzeitig Zeichen, dass ich die Spur wechseln möchte, werde nochmal einen Blick über die Schulter oder gebe an, dass ich abbremsen werde, wenn die Situation unklar ist. Das macht mich berechenbar und das Carbrain erkennt vieles wieder und reagiert entsprechend positiv.*
*Arschlöcher ausgenommen, die hat man bei jedem Verkehrsmittel immer mal wieder.
Jo ich fahre genauso wie du. Ändert halt trotzdem nichts daran, dass ich von Autofahrern genötigt werde (ausgehupt, wenn ich mir den Platz nehme, der mir zusteht, sowie dicht auffahren etc ), sehr knapp überholt, und mindestens einmal die Woche “übersehen” in dem Maße, dass nur durch mein vorausschauendes fahren ich nicht draufgehe.
Ich bin gerade Montag Mal wieder Zeugin in einem Unfall geworden (das 3. Mal in 5 Monaten und 1 Tag). Der 1. Unfall war, als ich auf meine Auffahrt abgebogen bin (frühzeitig Handzeichen gegeben etc.). Die Autofahrerin hinter mir war trotzdem zu dicht dran und hat nicht richtig aufgepasst, sodass sie ne halbe Vollbremsung hinlegen musste, um mir nicht reinzufahren. Der Motorradfahrer hinter ihr genauso. Nur dass da der Abstand nicht mehr ausgereicht hat (zum Glück nur eine leichte Verletzung am Fuß). Ich kann also froh sein, dass sie mich nicht trotzdem erwischt hat. Der 2. War ausgerechnet bei einer critical mass, wo ein Roller Fahrer sich unbedingt durchquetschen musste, als wir kurz wegen einer roten Ampel auf einer Kreuzung standen. Dabei hat er halt das Hinterrad von einem Freund von mir komplett kaputt gefahren. Und jetzt am Montag, ich bin gerade über eine Straße rüber gefahren, als es hinter mit geknallt hat. Tja, da wollte eine Radfahrerin bei einer T-kreuzung auf einem Radweg fahrend, links abbiegen, der autofahrer aus der gleichen Richtung kommend, wollte rechts abbiegen und hat sie volle Möhre angefahren. Das Bein war mindestens ordentlich geprellt.
Und das waren alles keine Situationen, in denen sich Radfahrer rechtswidrig verhalten haben. Ich sage nicht, dass das nicht vorkommt. Gerade rücksichtslose Radfahrer und Geisterradler gehen mir tierisch auf den Geist. Aber sehr viele autofahrer machen halt nicht Mal das absolute Minimum: GUCKEN.
Was du erzählst ist einfach Quatsch. Radfahrende sind erwießenermaßen Regeltreuer als Autofahrende.
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Ich bin diese Debatte so leid. Wer in einem Panzer mit mehreren Tonnen Gewicht sitzt, hat eine besondere Verantwortung und ich finde, wer sich dieser nicht bewusst ist, dem sollte dieses Privileg entzogen werden. Keine Flatrate Geldstrafe, sondern Tagessätze und bei 20 gibt es direkt mal 6 Monate Fahrverbot und zwar ohne Freikaufen. 3x Fahrverbot? Byebye Führerschein für immer. Als hätte man ein Recht darauf dieses Gerät zu führen.
„Vielen Dank für Ihr Argument. Ich werde stattdessen auf ein erfundenes eingehen.“
Dein Verhalten ist genau das, worauf OP sich bezieht. Ja, aus Sicht von uns Fahrradfahrern sind gefährliche Autofahrer das Problem, gegen das nicht genug getan wird. Aber darum geht es hier nicht.
Ich fahre täglich über eine Stunde Rad zur und von der Arbeit. Und bei Gott, ich hasse es, die aufgepinselten Fahrradschutzstreifen an Hauptverkehrsstraßen zu benutzen, weil weder 1,5 m Abstand noch irgendeine Form von Rücksicht ein Thema für (Achtung: anekdotische Empirie incoming) Muttis in kleinen bis mittelgroßen SUVs sind. Dafür fange ich auch gerne ab und zu gegenseitiges Geschrei an der nächsten Ampel an.
Ebenso dumm, dreist, asozial, renitent und lebensgefährlich sind die Radler, die einem im Dunkeln ohne Licht entgegen der Fahrtrichtung auf dem Radweg entgegenkommen, plötzlich ohne Schulterblick in einen reinkreuzen, an der Ampel sich mit Bodycheck vorbeischubsen, willkürlich mit Karacho auf Fußwege wechseln, an Ampeln sich und alle anderen durch Rotüberfahren gefährden und dabei in einer überheblichen Seelenruhe unverbesserlich sind, weil sie sich in ihrer selbstgewählten Opferrolle so ungemein wohl fühlen.
Äpfel hier, Birnen da. Es bringt dieser dumme Tribalism nichts, dass Radfahrer asoziale Radfahrer grundsätzlich in Schutz nehmen, weil sie wenigstens keine Autofahrer sind. Der einzig gute Tribe ist der von jenen, die rücksichtsvoll die StVO beachten – egal mit welchem Gefährt.
Ja, aber nein. Wer einen Panzer fährt, hat eine größere Verantwortung und davon weiche ich keinen Millimeter ab. Ebensowenig davon, dass es Zeit wird, diese entsprechend einzufordern. Machen wir das doch mal und wenn dann am Ende rauskommt, dass die Fahrräder jetzt die neuen gefährlichsten Verkehrsteilnehmer sind, dann kümmern wir uns mit gleicher Härte um die. Gerne mit Führerschein, TÜV und Nummernschild. Ich bin die Debatte ganz ohne Stammesdenken leid. Ich fahre ÖPNV und komme mindestens 2 mal pro Woche zu spät, weil der Hans Dieter nur kurz mal mit Warnblinker vorm Bäcker parkt und die Straßenbahn nicht vorbeikommt. Ich stimme zu, dass Othering zu nichts führt. Wir sind die Guten und die anderen werden als die Bösen imaginiert, was uns noch besser macht, hat sich einfach nicht bewährt. Gleichzeitig wäre es ja doch sinnvoll mit den empirisch nachgewiesen gefährlichsten Verkehrsmitteln anzufangen und die haben nunmal in der Regel 4 Räder und einen Motor.
Ebenso dumm, dreist, asozial, renitent und lebensgefährlich sind die Radler,
In 2021 gab es >70k Unfälle zwischen PKW/Rad und PKW/Fuß mit insgesamt ca 550 Toten. Davon waren, ich glaube, 2 Tote in PKW.
Dem gegenüber stehen ca. 10.5k Unfällen mit Rad/Rad und Rad/Fuß mit ingesamt 18 (Achtzehn) Toten. Wie kommt man bitte auch nur auf die Idee, dass sei irgendwie vergleichbar?
an der Ampel sich mit Bodycheck vorbeischubsen,
Ich frag mich ja, wo ihr alle Rad fahrt, das ist mir in über 10 Jahren in Berlin noch kein einziges Mal passiert. Dabei ist Berlin doch angeblich das “Shithole” Deutschlands wo alle aggressive “Kampfradler” sind. Seltsam. Auch bei deinen anderen Beispiele kann ich nicht mal sagen wie oft oder wann mir das das letzte mal passiert ist.
Was mir hingegen manchmal mehrmals die Woche passiert sind Kfz die § 9 (3) StVO nicht kennen und mich beinahe plattfahren. Ebenso Kfz die mir die Vorfahrt nehmen, das sogar sehen und trotzdem weiterfahren.
"Vielen Dank für Ihr Argument. Ich werde stattdessen auf ein erfundenes eingehen.“
Fragt sich wer hier was erfindet…
Ich fahre auch Fahrrad und Auto. Für vieles, was manche Radfahrer tun, habe ich kein Verständnis und es spielt da auch keine Rolle ob ich gerade motorisiert oder mit Muskelkraft unterwegs bin.
Man muss aber eins sehen: Radfahrer wollen einfach nur ohne Hindernisse und so zügig, wie ihre Beine es erlauben, an ihrem Wegziel ankommen. Die ganzen Hindernisse, wie große Knotenpunkte mit 60 Sekunden (oder mehr) Rotphase hätten sie nicht, wenn der motorisierte Verkehr es nicht erfordern würde. Wenn die Ampeln dann von Ingenieuren berechnet und programmiert wurden, die weder beruflich noch privat Fahrrad fahren, ist das mitunter kaum erträglich. Ich kann deshalb etwa Radfahrer, die es mit roten Ampeln nicht so genau nehmen, sogar verstehen. Nur wenn sie dabei andere behindern oder sich oder andere Verkehrsteilnehmer gefährden, rege ich mich darüber auf
Und zum Thema “Sonderstatus von Fahrradfahrern”: Den Sonderstatus hatte über 6 Jahrzehnte fast uneingeschränkt der MIV, ausgesprochen großzügig vom Staat gefördert und finanziert. Nun haben wir den Salat.
Finde die Kommentare hier auch teilweise ziemlich radikal.
Aber die Sache ist halt schon, dass die ganzen Regeln einzig und allein aufgrund von Autos existieren.
Sogar wenn ich mit Freunden Fahrrad fahre, regen die sich immer darüber auf das ich bei rot tatsächlich warte weil es ja “eh egal ist”.
Wenn kein Auto involviert ist ist es tatsächlich egal. Falls du Koordinaten von Ampeln auf Rad/Rad oder Fußgänger/Rad oder Fußgänger/Fußgänger Kreuzungen hast will ich die unbedingt sehen! Bis jetzt habe ich nämlich noch von keiner einzigen gehört. Der Zyniker sagt das liegt daran, dass für Fahrradinfrastruktur kein Geld ausgegeben wird, aber viel wahrscheinlicher ist es, dass Personen auf kleinen wendigen und muskelgetriebenen Maschinen halt einfach keine so starren Regeln brauchen.
Noch dazu kommt, dass man sich meistens als Außenseiter auf Autoinfrastruktur bewegt. Das natürliche Verhalten schneidet sich mit den Regeln, die auf dem Papier gelten. Das Verhalten von Radfahrern auf Straßen muss man also mit Autos in Spielstraßen, Fahrradstraßen und Fußgängerzonen vergleichen. Und auch wenn da zum Glück nicht oft was passiert schneidet da der durchschnittliche Autofahrer auch nicht gut ab (Schrittgeschwindigkeit ist doch 15kmh, oder?)
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich als Fußgänger oder Radler hauptsächlich meine eigene Gesundheit riskiere, oder gechützt von zwei Tonnen Stahl Rallye spiele.
Dass die Ampeln und strengen Fahrspuren FÜR und WEGEN des motorisierten Verkehrs da sind, haben andere Kommentare schon vorweggenommen.
Durch Fehlverhalten im Strassenverkehr gefährdet man immer die Gesundheit aller Verkehrsteilnehmer.
Natürlich sind die Auswirkung mit größerer Eigenmasse und Geschwindigkeit meist auch massiver und daraus resultiert auch eine entsprechende Verantwortung. Ein Radfahrer der mit einen Fußgänger kollidiert verletzt diesen jedoch ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Wir hatten hier erst einen eigenen Beitrag über die Gefährdung für Fußgänger durch Radfahrer, die mit der aktuellen Infrastruktur besteht. In den verlinkten Artikel, Studien und Statistiken werden diese Aspekte explizit erwähnt:
- Radfahrer stehen auf Platz zwei als Hauptverursacher von der erfassten Unfälle mit Personenschäden. (unmotorisiert Räder auch vor Pedilecs)
- Man geht diesbezüglich bei Radfahrern von einer erhöhten Dunkelziffer aus.
- Durch den aktuellen Anstieg der Radnutzung nimmt der Anteil dieser Unfälle zu.
- Die schwereren Räder (erwähnt sind Lastenräder) nimmt die Schwere der verursachten Schäden zu.
Es ist kein Vergleich mit den Zahlen für PKWs. Sich hinter diesen zu verstecken ist jedoch falsch. *(Mit gleicher Argumentation könnte ein Kleinwagenfahrer argumentieren und sich hinter LKWs und SUVs verstecken.) *
Ob Ampeln, Fahrspuren oder Fußgängerwege und Regeln aufgrund anderer Verkehrsteilnehmer entstanden sind hat keine Relevanz darauf ob diese Regeln eingehalten werden müssen. Sie dienen der gemeinsamen Sicherheit.
Einer Umgestaltung der Regeln, aufgrund geänderte Werte und Bedarfe wäre der hilfreiche Weg.
Wir hatten hier erst einen eigenen Beitrag über die Gefährdung für Fußgänger durch Radfahrer, die mit der aktuellen Infrastruktur besteht. In den verlinkten Artikel, Studien und Statistiken werden diese Aspekte explizit erwähnt:
Wenn du damit die (eine) “Studie” der UDV meinst, die ist so dermaßen unfassbar zusammengelogen, dass einem schlecht wird. Die behaupten in ihren Folien teilweise einfach das Gegenteil von dem, was die Zahlen sagen.
Kannst dir gerne Unfallzahlen anschauen und dann überlegen wer hier wen gefährdet: https://www.statistischebibliothek.de/mir/receive/DESerie_mods_00000097
Einfach mal durchzählen wie viele Autofahrer bei Kollisionen zwischen Kfz/Fahrrad oder Kfz/Fuß zu Tode kommen und dann aufhören so einen Unsinn zu schreiben:
Durch Fehlverhalten im Strassenverkehr gefährdet man immer die Gesundheit aller Verkehrsteilnehmer.
Edit:
Die schwereren Räder (erwähnt sind Lastenräder) nimmt die Schwere der verursachten Schäden zu.
Das sind Mutmassungen, Zahlen gibt es dazu keine. Prinzipiell wäre es möglich, die meisten Lastenräder fahren aber eher gemütlich. Mit 80 kg bei 35 km/h habe ich z.B. mehr als das 1.5-fache an kinetischer Energie ggü 100 kg bei 25 km/h und mehr als das 2-fache ggü 120 kg bei 20 km/h.
Es ist unbestritten, dass von Kfz eine größere Gefahr ausgeht. Ebenfalls, dass diese mit Abstand an der Spitze der Unfallstatistik liegen.
Daraus jedoch zu schließen, dass von anderen Verkehrsteilnehmern, wie Radfahrer, eine so geringe Gefährdung ausgeht, dass es keine Regeln benötigt werden oder diese nicht zu beachten wären, ist jedoch einfach falsch.
Fahrradfahrer (ohne Motorunterstützung) befinden sich auf dem zweitem Platz der Verursacher von erfassten Unfällen mit Personenschaden. Meiner Ansicht nach liegt der Platz über den Krafträdern an der häufigeren Nutzung des Rades. Die Statistik ist diesbezüglich nicht bereinigt. Falls davon ein ein erhöhter Anteil unbeabsichtigte Selbstverletzung ist, macht die Situation nicht besser. Der fehlende Unfallgegner würde auf einen hohen Anteil an Selbstüberschätzung oder Fahrlässigkeit hinweisen.
@Toe
Die Folgerung aus der hohen Anzahl alleinunfälle teile ich nicht. Nicht nur Fahrlässigkeit oder Überschätzung sind Ursache für Alleinunfälle: schlechte Infrastruktur, schlechte Pflege der selben (Laub, Schnee, Wurzeln, Kantsteine) usw. haben einen immensen strukturellen Einfluss auf Unfallzahlen.Ein schlechtes Umfeld sollte jedoch bei jedem Verkehrsteilnehmer in der entsprechenden Vorsicht resultieren bis das Infrastrukturproblem gelöst ist oder nicht?
@Toe
Grundsatzlich ja. Aber je mehr Faktoren zusammenkommen wie Infrastruktur, die an sich schon keine Fehler verzeiht, dann noch nicht beraumtes Laub oder Schnee, darunter dann noch n Schlaglöcher, Wurzel oder Schachtdeckel, die man nicht sieht, desto höher ist die EintretensWahrscheinlichkeit für einen Fehler.@Toe
und bedenke: Teils ist Radinfrastruktur so inkonsistent und fehlerhaft ausgeführt, dass du sie gar nicht nutzen kannst, ohne an Übergangsstellen Regeln zu brechen (Wie sang Bohmerman: 'Warum hört der Fahrradweg einfach hier auf?
@Toe
ich sage nirgendwo, dass Fahrradfahrern keine Regeln benötigen. oder die Gefahr nicht existent wären. ich bin nur der Meinung, dass eine Statistik, die nach Eigenunfällen nicht filtert und die nicht nach der Anzahl Fahrzeugkilometer normiert, für die Aussage, wer mehr Schäden durch Regelverstöße anrichtet, nicht brauchbar ist.D’accord !
Fahrradfahrer (ohne Motorunterstützung) befinden sich auf dem zweitem Platz der Verursacher von erfassten Unfällen mit Personenschaden.
Nein, die verlinkte Statistik sagt nur, etwas über die Unfall-Beteiligten aus, nicht über die Verursacher.
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Absolut null Prozent der Autofahrer:innen hält sich an Gesetze (Tempolimit, Überholabstände, Handy am Steuer, Blinker, Rechts-vor-Links, blablabla), sie verursachen tausende Verkehrstote im Jahr und trotzdem schaffen sie’s irgendwie, dass die gesamte Infrastruktur auf sie ausgerichtet ist. “Die Radfahrer:innen halten sich aber auch nicht an die Regeln!” ist nur irgendeine bequeme ex-post-Ausrede.
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Diese Bemühung, Autofahrer:innen und Radfahrer:innen als fixe Gruppen von Leuten darzustellen führt mMn. zu nichts, insbesondere nicht wenn man die dann noch moralisch bewerten will. Die Leute nehmen die Option, die für sie am besten ist, und da profitieren wir alle davon, wenn weniger mit dem Auto unterwegs sind. Gerade beim Thema Verkehrswende muss man das mMn. besonders Berücksichtigen, diese Identitäten aufzulösen ist ja gerade der Punkt.
Null Prozent… Und hier wird munter hoch gewählt. Ja lol…
Find mir einen Autofahrer der immer unter der Höchstgeschwindigkeit fährt, diese reduziert wenn das Wetter es notwendig macht (z.B. bei Nebel oder nachts) und immer die Sicherheitsabstände einhält und ich zeig dir einen Autofahrer der monatlich ein halbes Dutzend Auffahrunfälle von anderen Autofahrern hat die finden dass er zu langsam fährt.
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Als Fussgänger und ÖV Benutzer kann ich da nur zustimmen.
Grade Fussgängerampeln und Zebrastreifen sind schlimm, mindestens die Hälfte meint diese würden nicht für Fahrräder gelten und heizen da einfach drüber.
Grade die neuen e-bikes haben ganz schön Wums dahinter. Das man sowas einfach im Strassenverkehr ohne irgendwelche Kentisse oder Rechenschaftspflicht fahren kann ist schon etwas absurd. Aber das darf man nicht sagen, weil sonst bist du ja Teil der Autolobby.
Ganz verrückte These: schon mal daran gedacht, dass nicht das Verkehrsmittel das Problem sein könnte, sondern generell viele Leute die Verkehrsregeln mehr als freundliche Empfehlung betrachten?
Oder meinst du, die Leute die mit dem Fahrrad über rote Ampeln fahren, setzen sich dann am nächsten Tag in ein Auto und halten sich dann an jede Geschwindigkeitsbegrenzung, halten absolut korrekt an jeder Ampel, hupen innerorts nur, um vor Gefahren zu warnen und parken niemals nur ganz kurz auf dem Gehweg, um schnell Brötchen zu kaufen?
Man bin ich froh, dass Heidelberg auf ca. 80% der Strecken auf den ich unterwegs bin gute Fahrradinfrastruktur hat. Dadurch bin ich selten dazu gezwungen Verkehrsregeln zu brechen. Es gibt nur eine Ampel die ich (auch zu Fuß) nicht respektiere, weil sie einfach beschissen geschalten ist.
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Im Bezug zur Einhaltung einer Regel ist es nicht Relevant wegen was eine Regel erstellt wurde, sondern für wen diese gilt. Andernfalls macht diese insgesamt keinen Sinn. Denn jeder würde diese aus seiner im Moment existierenden Perspektive bewerten und wahrscheinlich meist nicht beachten.
Ich muss zudem widersprechen, eine viel benutzte Fahrradstrasse wird auch Zebrastreifen für Fußgänger benötigen. (In deutschen Scgwimmbadern benötigen wird sogar extra abgetrennte Schimmbahnen, damit es zwischen Sportschwimmer und dahintreibende Badegäste friedlich klappt.
Fahrräder prelllen nur, brechen jedoch auch Knochen.
Ich halte Eigenverantwortung für sehr wichtig und das beste System. Eine Regel kann hier schon mal gebeugt werden. Das funktioniert nur mit der Bereitschaft zur gegenseitigen Rücksicht und mit der Fähigkeit zur Empathie gegenüber anderen und dem Verständnis wofür es diese gibt.
Falls es nicht klappt ist Transparenz, das Risiko erwischt zu werden und Kontrolle der nächste Schritt. Falls wirklich der größte Teil der Radfahrer mit dieser Vehemenz und Überzeugung für sie gültige Verkehrsregeln missachtet, wie es hier kommuniziert wird. Dann sollten wir schleunigst eine Kennzeichenpflicht und gezielte Kontrollen für Räder einführen. (Kennzeichenpflicht heißt nicht Versicherungspflichtig.)
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Ich setze immer noch auf Eigenverantwortung.
Die hier scheinbar weit verbreitete Ansicht, dass Verkehrsregeln aufgrund einer in der Statistik geringeren ausgehenden Gefährdung im Vergleich zu einem andereren Fahrzeug, nicht einzuhalten sind, lässt mich jedoch zweifeln.
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Der Unterschied ist, dass Verkehrsregeln durch Verkehrsaufkommen (die Menge) benötigt werden. Nicht durch ein “Super” - Verkehrsmittel.
Einbahnstrasse gab es bereits in der Zeit vor Chr. Um in Rom den Verkehrsfluss von Fuhrwerken zu gewährleisten. Es ist üblich bei erhöhtem Fußgänger aufkommen, durch Definition von Eingäng und Ausgäng zu einen Fluss in eine Richtung zu erzeugen.
Zusätzlich werden Regel auch durch größere Unterschiede zwischen den Verkehrsteilnehmern notwendig. Z. B. durch größere Geschwindigkeitsunterschiede. Ein schönes Beispiel sind abgetrennte Sportbahnen in Schwimmbädern. Man sollten meinen Schwimmer unter sich könnten das Regel. Es werden jedoch auch getrennte Radwege und Fussgangerwege gefordert. Alternativ könnte man eine breiten Streifen für beide vorhalten.
In unserem StVO gelten teilweise unterschiedliche Regeln für unterschiedliche Verkehrsmittel.
Die Retrogurken haben bereits eigene Regeln und müssen sich nicht an die vollständigen strengen Regeln der Supergurken halten. Das gilt ebenfalls für die Supergurken. Um beiden ein friedliches Miteinander zu ermöglichen, müssen sich jedoch auch beide an Regeln halten, die es ohne den anderen nicht gäbe.
Fahrräder sind keine Sonderlinge und müssen sich nicht and die Regeln halten, weil sie angeblich Außenseiter wären. Es geht um Regeln, die ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer ermöglicht.
Ja, das ist fair.
Gegenfrage: Wie viele AutofahrerInnen halten sich an die vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung?
vermutlich genau so wenig oder viele, und das ist genau so doof
Schon deine Grundannahme das die Mehrheit der Radfahrer sich nicht an Regeln halten würde ist unzutreffend. Autofahrer brechen Verkehrsregeln tendenziell öfter als Radfahrer, da gibt es diverse Studien und wenn man sich mal überlegt das Radfahrer im Gegensatz zu Autofahrern völlig ungeschützt sind, ist auch klar warum das so ist.
Hier nur zwei Beispiele die ich in einer Minute gefunden habe, das hättest du also auch ganz einfach selbst prüfen können bevor du hier gepostet hast.
Das erste Beispiel ist aus Dänemark, das illustriert auch nochmal sehr schon das Radfahrende sich, wenn anders als hierzulande, eine vernünftige Infrastruktur besteht sogar fast zu 100% an die Regeln halten, während die Mehrheit der Autofahrenden weiterhin Verkehrsregeln bricht.
Was bei deiner zweiten Quelle jedoch deutlich wird ist das zumindest der Punkt mit dem über Rot fahren nicht ganz unberechtigt ist. Radler fahren ca 5,24 mal so häufig über Rot(1,29% bei Autos vs. 6,76% bei Radfahrern).
Ja allerdings sind Ampeln überhaupt nur nötig weil Autos so sau-gefährlich sind und es daher nur mit Ampeln möglich ist, die Zahl der durch Autos jährlich in Deutschland getöteten Menschen auf zwischen 3000 und 4000 zu begrenzen.
Das mag zwar sein, jedoch sind Personen die über Rot fahren ein erhebliches Verkehrsrisiko. Wer die rote Ampel bewusst ignoriert und dann einen Unfall baut ist selber schuld.
Wo Tote weil Fahrrad über Rot? Ich kenn viele tote weil Auto über Rot
Wer bei Rot über die Ampel fährt(egal mit welchem Fahrzeug) riskiert IMMER einen Verkehrsunfall bei welchem er oder andere Verletzt oder getötet werden können.
Wo Tote bei Fahrrad über Rot? Hier tote bei Auto über rot
https://www.zeit.de/news/2021-02/13/autofahrer-faehrt-in-passanten-zwei-maenner-gestorben
Hier fahrrad über rot
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/frankreich-mit-dem-rad-bei-rot-ueber-die-ampel
Das mehr Leute aufgrund von Autos welche über Rot fahren liegt einfach daran dass die Schneller sind und es auch einfach mehr Autos als Fahrräder auf unseren Straßen gibt. Trotzdem fahren statistisch gesehen Fahrradfahrer häufiger über Rot. Ich könnte leider keine Statistik dazu finden wie häufig solche Unfälle, wo die Schuld beim Fahrradfahrer liegt, tödlich enden.
Binär ist es aber auch nicht. Ich wurde unter anderem auch schon beim 100%ig korrekt über Grün gehen angefahren.